Quelle: Text und Bilder Werner Mayer-Traulsen
Wer auf diese Frage womöglich antwortet: „In Rommelsbach“- der liegt seit ein paar Wochen gar nicht
mehr so falsch. Natürlich kennen wir das sich über dem Echaztal erhebende „Märchenschloss“ Lichtenstein. Wer dieses romantische Schlösschen auf der schwäbischen Alb noch nicht kennen sollte, dem
ist ein Ausflug dorthin unbedingt zu empfehlen.
An diesem schwäbischen Schloss – mit echter Zugbrücke und Burggraben!- hatte einst auch Wilhelm
Neuscheler Gefallen gefunden, so sehr, dass er sein handwerkliches Geschick dazu einsetzte, dieses Schloss als verkleinerte Nachbildung an seinem Haus - an der Kurve dem Rathaus gegenüber- anzubringen.
Seit ein paar Wochen ist der „Miniaturlichtenstein“ von einem Restaurator in fleißiger Arbeit fachmännisch
und wunderschön wieder hergerichtet worden. Sogar die schwarz- roten Fahnen (Farben des Königreichs Württemberg) wehen über den Dächern.
Auch das große schwarze Schloßtor ist gut zu erkennen. Fünf Wochen war der „Rommelsbacher
Lichtenstein“ nicht mehr zu sehen. Jetzt aber sieht man das auf Felsen gebaute Kunstwerk wieder an der Außenwand hängen und kann bewundert werden. Den Autofahrern allerdings ist zu empfehlen,
das Kleinod nicht während der Fahrt durch die Kurven zu beschauen. Sonst könnte es einem so gehen wie den Bewunderern der Lorelei am Rhein- sie kamen vom Wege ab und wurden verwirrt. Also lieber mal beim Spazierengehen
stehen bleiben und nach oben schauen.
Wilhelm Neuscheler war übrigens der Großonkel von Ruth Neuscheler. Er hatte mit seinen beiden
Schwestern Regine und Wilhelmine im Fachwerkhaus gewohnt. Im 1. Weltkrieg war er bei Ypern in Belgien gefallen. Der Nachwelt aber hatte er die Nachbildung des Schlosses Lichtenstein mitten in Rommelsbach hinterlassen.
Es kann keiner sagen, in Rommelsbach hätte keiner was für Kunst übrig. Es ist nämlich
eine Kunst, so ein Gebäude wie das Schloss Lichtenstein maßstabsgetreu nachzubilden und an einer Hauswand zu befestigen.
Wir freuen uns schon lange und auch heute wieder daran.
Wir sind Ruth Neuscheler sehr dankbar, dass sie das alte Fachwerkaus mitsamt dem „Lichtenstein“ hat wieder so schön herrichten lassen. Das renovierte Ensemble ist
ein sehenswerter Beitrag zur Verschönerung unseres Dorfes. Man muss halt bloß die Augen aufmachen.