Das Vorgängerhaus steht heute noch, etwas eingewachsen am Kreisverkehr Ortsmitte
Zu den damals geläufigen Milchmarken eine kleine Geschichte von Willi Raiser:
Wenn ich mich richtig erinnere, gab es in Rommelsbach eine Milchgenossenschaft. Wie lange sie Bestand hatte, weiß ich nicht. Ich kann mich erinnern, daß man die Milchmarken beim Rechner der Genossenschaft kaufen mußte. Der Rechner war Hermann Reusch geboren am 23.2.1897 im Ortsfamilienbuch unter Nr. 1119 als 7. Kind. Er hat 1947 (nicht wie im Buch geschrieben 1927) die Marie geb. Vogel verwitwete Stahnecker geheiratet und wohnte im letzten Haus rechts in der Oferdinger Straße wo heute die Astrid geb. Raiser wohnt.
Der Verkauf hat an bestimnmten Tagen stattgefunden. Mit diesen Milchmarken für 1/2 oder 1 Liter konnte man dann im Milchhäusle abends wenn die Bauern ihre Milch abgeliefert hatten Milch holen. Man mußte dann abends vor dem Milchhäusle Schlange stehen und warten bis die Milch gekühlt war und bis die Milchkontrolle vorbei war.
Meistens stand ein Schlange von Kindern vor dem Milchhäusle und wenn man spät dran war konnte es sein, daß man keine Milch mehr bekam.
Die Milchkontrolle war sporadisch sozusagen als Überraschung für die Bauern, denn es kam vor, daß sie Wasser beigemischt hatten. Darum auch der Spruch "unter allem ist Betrug, nur unter der Milch ist Wasser".
Ich kann mich erinnern, daß erzählt wurde, der oder jener hat die Milch gepanscht und wurde deswegen bestraft.
Ja, wir Kinder hatten auch den Spaß beim Milch holen. Man ist früh zum Milchhäusle gekommen und hat "fangetsles" gespielt. Wenn man dann die Milch hatte,hat man manchmal probiert die volle Kanne mit dem Arm kreisen zu lassen, was ja gut ging, wenn man es konnte. Hat man aber gegen das Schienbein oder Knie geschlagen hat man einiges von der Milch verschüttet und natürlich zu Hause Schelte bekommen, oder gar den Hintern voll. Aber man hat es natürlich immer wieder probiert.
Ein Teil der Milch wurde im Milchhäusle auch zentrifugiert und man konnte auch Magermilch holen. Diese war dann etwas billiger.
Foto: Jakob Futter
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